von Heinz Gstrein
Wien. Neue Wege in der griechisch-orthodoxen Diasporaseelsorge geht 2017 die österreichische „Metropolis von Austria“ des Ökumenischen Patriarchats. Bei der vor allem bei den US-Griechen offenen Streitfrage, ob und inwieweit bei Gottesdiensten und Sakramenten das Kirchengriechische durch die Landessprache ersetzt werden soll, bedient sich in Wien Metropolit Arsenios Karadamakis einer neuen Vorgangsweise: Während sonst in den orthodoxen Gemeinden des deutschen Sprachraums Evangelium, Vater unser und Predigt zunehmend auf Griechisch und Deutsch verkündet bzw. gebetet werden, besteht in Wien nun erstmals eine eigene deutschsprachige Orthodoxengemeinde. In ihr werden alle liturgischen Texte, Hymnen und Ansprachen nur auf Deutsch gehalten. Die Griechisch-Orthodoxen in der österreichischen Hauptstadt haben künftig die Wahl, einer der beiden griechischen oder der deutschsprachigen Gemeinde anzugehören.
Gleichzeitig hat Metropolit Arsenios eine ukrainische orthodoxe Gemeinde mit Konstantinopler Jurisdiktion errichtet. Es handelt sich um die erste derartige Neugründung, nachdem sich vor über 20 Jahren in Nordamerika und Deutschland die bis dahin selbständige Ukrainische Autokephalkirche dem Ökumenischen Patriarchat angeschlossen hatte. Die Wiener Kirchengemeinde erfreut sich schon starken Zulaufs von Ukrainerinnen und Ukrainern, die in Wien nicht länger die russische Kirche des Moskauer Patriarchats besuchen wollen. Dazu kommen bisherige Angehörige des eigenständigen „Kiewer Patriarchats“. Es wird erwartet, dass nach der für 2017 anstehenden Aufhebung der EU-Visapflicht für Ukraine-Staatsbürger(innen) ihre Wiener Pfarrgemeinde unter Patriarch Bartholomaios I. weiter erstarken wird.
öki